VfB Börnig – BV Westfalia Wickede 4:1 (2:1). Am letzten Spieltag der Saison fuhren die Westfalia-Damen nach Herne zum VfB Börnig. Der fünfte Tabellenplatz war ihnen sicher, dennoch hatten sie sich vorgenommen, sich mit einem letzten ordentlichen Spiel von der Saison 18/19 zu verabschieden.
Anfangs sah auch alles danach aus, als würde die Westfalia Börnig an die Wand spielen und hier als Sieger vom Platz gehen. Sie spielten sich immer wieder gefährlich in den Strafraum der Gastgeberinnen und bekamen eine Ecke nach der anderen. Nach einer Viertelstunde hätten sie bereits in Führung gehen können, doch die Stürmerin köpfte den hoch hereingegebenen Ball in Richtung Tor und traf leider eine Mitspielerin, die auf der Linie stand. Aber keine fünf Minuten später gelang ihnen dann endlich der Führungstreffer. Im Anschluss versuchten sie gleich einen nachzulegen. Vielleicht etwas zu eifrig. Der Ball wurde nur noch lang in die Spitze gespielt, in der Hoffnung die Stürmerinnen würden ihn sich erlaufen und das Übrige tun. Darauf war die gegnerische Abwehr allerdings langsam eingestellt und fing die meisten dieser langen Bälle ab. Im Gegenzug spielte Börnig den Ball durch ihre stark aufgestellte Mitte und von da aus scharf in die Spitze. Ein paar Male scheiterten sie an der Schlussfrau der Westfalia. Doch als ihre Vordermannschaft sie komplett alleine ließ, überspielte Börnig auch sie im 2 gegen 1. So drehten die Gastgeberinnen das Spiel mit zwei schnellen Toren und mit dem 2:1 Rückstand ging es in die ersehnte Pause.
In der Halbzeit versuchte Trainer Mierswa seine Damen wie schon so oft wachzurütteln. Sie sollten sich an die ersten 20 Minuten erinnern und ihr Spiel vom Anfang wieder aufnehmen, sich über ihre Außenbahn kombinieren und nicht ständig durch die stark besetzte Mitte von Börnig spielen. Vor allem aber versuchte er sie bei ihrem Ehrgeiz und ihrer Moral zu packen: Die Mannschaft, die sie gerade noch klar dominiert hatten, kaufte ihnen gerade den Schneid ab.
Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff sah es auch so aus, als bäume sich die Westfalia nun endlich wieder auf und habe noch den Willen das Spiel zu drehen. Doch den richtigen Weg, um vor das Tor der Gegnerinnen zu kommen, fanden sie dennoch nicht. Ein paar Male schafften sie es trotzdem irgendwie, scheiterten dann allerdings an der ungenauen Umsetzung und so war es ein Leichtes für die gegnerische Torfrau, diese Bälle allesamt abzufangen. Fixiert auf den Ausgleich vergaßen sie völlig die Defensivarbeit, ließen den Spielerinnen von Börnig genug Platz zum Spielen und kamen in den entscheidenden Momenten nicht mehr hinterher. So erzielte eine gegnerische Stürmerin durch einen Heber über die Torfrau das 3:1 und legte acht Minuten später der anderen Stürmerin den Ball für das 4:1 vor. Den Rest der Zeit brachte Wickede zwar noch ohne Gegentor über die Runden, konnte allerdings selbst auch nichts zählbares mehr erzielen.
Gegen BO-Bergen, Heeren, Eichlinghofen, Ahlen, Brechten und nun in Börnig haben sie in der Rückrunde Punkte liegen gelassen. 16 Punkte mehr und damit Platz 3 hätten sie haben können, wenn sie nicht ständig das Ruder aus der Hand gegeben hätten. Nachdem sie sich nach der Negativserie in der Hinrunde endlich gefangen hatten, sah man einen deutlichen Aufwärtstrend. Sie hatten sich aus dem Tabellenkeller wieder in das obere Drittel gespielt und zeigten zeitweise auch, dass sie dort hingehören. Aber eben nur zeitweise. Sie dominierten ihre Gegner nicht konstant genug und nahmen oft den Kampf nicht an, wenn sie in Rückstand geraten waren.
Mit Platz fünf und einer positiven Tordifferenz von 11 Toren verabschieden sie sich nun von einer turbulenten Saison. Im Gegensatz zur letzten Serie haben sie einen Platz mehr gutgemacht und auch die Tordifferenz um 5 Tore gesteigert. Alles in allem ist das zwar positiv zu sehen, dennoch gibt es Trainer und Mannschaft genug Ansporn, weiter an sich zu arbeiten und die Fehler dieser Saison in der nächsten nicht mehr aufkommen zu lassen.
Wir sagen erstmal: Tschüss und bis bald!