SV Fortuna Herne – BV Westfalia Wickede 5:3 (3:1). Am vergangenen Sonntag begann die Rückrunde unserer Damen. Zum zweiten Mal trafen sie in diesem Jahr also auf die Fortuna aus Herne. Das Hinspiel konnten sie noch für sich entscheiden, doch der Verlauf der  Hinrunde zeigte, dass Herne zu diesem Zeitpunkt scheinbar personell geschwächt war und beim Rückspiel sehr wahrscheinlich wieder die gewohnte Truppe auf der anderen Platzhälfte stehen würde.  Wer da auf dem Platz stehen würde, war Trainer Christian Mierswa egal, denn er wollte hier mindestens einen Punkt mitnehmen und stellte seine Mannschaft darauf ein, dass es ein kampf- und körperbetontes Spiel werden würde.

Die Westfalia begann stark und spielte sich bereits zu Beginn immer wieder gefährlich vor das Tor der Heimmannschaft. In Minute neun konnten sie so auch in Führung gehen. Nach einer Ecke konnte die Stürmerin aus spitzem Winkel zum 0:1 einnetzen. Wie ausgewechselt spielte Wickede jedoch weiter. Plötzlich ließen sie dem Gegner jede Menge Platz, den sie zu nutzen wussten. In der 24. Minute konnte Herne per Kopf nach einer Ecke ausgleichen und in kurzen Abständen gleich auf 3:1 erhöhen. Hart im Nehmen schien die Herner Stürmerin zu sein, war sie doch mehrfach in Zweikämpfen klagend zu Boden gegangen und konnte kurz darauf wieder laufen. Die ständigen Unterbrechungen aufgrund dessen störten den Spielfluss ungemein. Obendrein war Wickede ratlos, was gerade mit ihrem eigenen Spiel passiert war. Trägheit und Hektik hatten sich zugleich eingeschlichen und so machten sie selbst ihren starken Beginn zunichte. Mit dem 3:1-Rückstand ging es in die Kabine.

Die Halbzeitansprache ihres Trainers schien Früchte zu tragen und die Westfalia legte noch mal genauso los, wie zu Anfang der ersten Halbzeit. Sie bauten stetig Druck auf den Gegner aus, versuchten als erster am Ball zu sein und gingen wieder energischer in die Zweikämpfe. Dies hatte zur Folge, dass sie bereits sechs Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit auf 3:2 verkürzen konnten. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte bekam eine der Wickeder Stürmerinnen den Ball, legte ihn sich vor und donnerte ihn wieder ins lange Eck. Ähnlich ging es weiter und in Minute 68 konnte die Westfalia endlich ausgleichen. Wieder ein Schuss aus der Ferne, der an den langen Pfosten prallte und im Netz landete.
Die Sticheleien zwischen Wickeder Abwehr und der Herner Stürmerin nahmen immer weiter zu, sodass sie sich in der 75. Minute im Strafraum von Wickede bremsen ließ und so einen Strafstoß herausholte, den die Wickeder Torfrau allerdings grandios über das Tor ablenken konnte. Die anschließende Ecke lenkte Herne jedoch leider ins Tor. Das letzte Tor war wieder ein Produkt des gezielten Fallens im Strafraum. Bei diesem Elfmeter war auch die Torhüterin der Westfalia machtlos. So schnell kann nach einem berechtigten Ausgleich eine unverdiente Niederlage entstehen.

Gewonnen hat heute gewiss nicht die bessere Mannschaft. Verloren hat die Westfalia das Spiel aber durch den Leistungseinbruch in der ersten Halbzeit. Bei konstanter Leistung wäre ihnen das Hinterherlaufen erspart geblieben und sie hätten am Ende noch mehr Kraft gehabt. Diese Niederlage war für alle bitter, denn einen 3:1 Rückstand muss man erstmal aufholen. Trotzdem hat die Mannschaft gezeigt, dass sie es können, wenn es darauf ankommt. Wäre nur schön, wenn es im letzten Spiel von Anfang an „darauf ankäme“.