Mit dem SC Arminia Ickern hatten die Frauen eine „Wundertüte“ vor der Brust. In den ersten Spieltagen hatten sie 7 Punkten gegen ihre Tabellennachbarn sammeln können und standen damit drei Tabellenplätze über dem BV Westfalia Wickede. Das hart umkämpfte 3:3 Remi aus dem Rückspiel der vergangenen Saison war noch in den Köpfen aller Spielerinnen. Allerdings war auch der Arbeitssieg gegen den TuS Bremen noch nicht vergessen. An diesem Punkt hieß es anzuknüpfen. Trainer Christian Mierswa, der an diesem Sonntag sein Spieldebüt gab, stellte seine Mannschaft auf das Spielsystem ein und erklärte ihnen genau die Anforderungen, die er an das Spiel, die Mannschaft und jede Einzelne hatte. Besonders wichtig war ihm das Tempo und genau das versuchten die Damen über weite Strecken umzusetzen.
Durch ein schnelles Aufbauspiel über wenige Stationen kombinierten sich die Damen der Westfalia immer wieder in die gegnerische Hälfte, scheiterten jedoch häufig an der Torfrau der Arminia. In der 14. Minute war die Wickeder Abwehr zu schnell vorgerückt, sodass ein langer Ball auf die gegnerische Stürmerin zum 1:0 führte. Die Damen der Westfalia reagierten auf das Spiel mit den langen Bällen der Armina-Damen und standen hinten nun tiefer und sicherer. Auch die Offensive wurde sicherer. Immer wieder erspielten sie sich Torchancen, die oft ins Toraus gelenkt wurden und ihnen so einige Ecken bescherten. Aus einer dieser Ecken resultierte der Anschlusstreffer. Mit einer energischen Bewegung zum Ball ließ sich dieser zum 1:1 ins Tor drücken. Nur sieben Minuten später legten die Damen aus Wickede noch einen nach. Durch einen lupenreinen Diagonalball konnte die äußere Mittelfeldspielerin die offene Außenbahn nutzen und den Ball an der Grundlinie auf den 11er zurücklegen, an dem eine Mitspielerin zum Knipsen bereitstand. Mit der 1:2 Führung ging es in die Halbzeitpause.
Auf die ersten Minuten der zweiten Halbzeit kam es nun an. Die Abwehrleistung aus der ersten Halbzeit durfte nicht einbrechen und jede Einzelne musste wach sein. Ickern warf wie erwartet nochmal alles nach vorne. Darauf war die Westfalia zwar eingestellt, dennoch machten sie sich das Leben zuerst wieder selbst schwer. Sie hatten Probleme, das Tempo der ersten Halbzeit wieder aufzunehmen und gerieten so in der Defensive einige Male in Bedrängnis. Nach einem Abstoß der Westfalia-Damen konnte die Offensive der Armimia den Ball erobern, ihn gegen die zu hochstehende Gastmannschaft behaupten und zum 2:2 ausgleichen. Wachgerüttelt von dem Anschlusstreffer der Arminia setzten die Damen aus Wickede wieder alle Hebel in Bewegung und nahmen das Tempo der ersten Halbzeit wieder auf. Dass sie ein Spiel durch Kampf und Siegeswillen gewinnen können, hatten sie in der vergangenen Woche bereits bewiesen und dort knüpften sie jetzt wieder an. In der 83. Minute schlugen die Damen aus Wickede ihre Gegnerinnen aus Ickern dann mit den eigenen Waffen. Die weit aufgerückte Abwehr wurde mit einem langen Ball aus dem Halbfeld überspielt, die Stürmerin der Westfalia erlief sich diesen Ball und setzte sich im 1:1 gegen die gegnerische Torhüterin durch. Für die letzten Minuten hieß es nochmal „hinten dicht machen“ bis der Schiedsrichter die Partie mit einem Endstand von 2:3 beendete.
Die richtige Einstellung der Mannschaft und das genaue Coaching des Trainers haben diesen Sieg möglich gemacht. Mit diesen drei Punkten überholt der BV Westfalia Wickede den SC Arminia Ickern und steht nun auf Platz 7 der Tabelle. Am kommenden spielfreien Sonntag darf sich die Mannschaft ausruhen. Doch das Training geht weiter. Jetzt geht es an die Fehleranalyse und Fehlerbeseitigung, damit wichtige Dinge wie Dynamik, Konzentration und Biss über 90 Minuten gehalten werden können.